Frage Nummer 1 die uns oft gestellt wird ist: Und, wie geht es euch mit dem Jetlag??? Ob uns die Leute also nur  einen kleinen Hinweis geben möchten, dass wir etwas mehr schlafen sollten oder alt werden, stellen wir hier mal nicht in Frage (Shhhhh.)

Wie dem auch sei, er verfolgt uns alle, dieser ominöse Jetlag. Wir sind ja eigentlich hartgesotten, aber bei längeren Flügen – vor allem Richtung Osten- trifft es uns dann auch. Man bekommt zu wenig Schlaf, fühlt sich wie gerädert und kann oft trotzdem nicht schlafen – entweder weil es am Reiseziel gerade erst Mittag oder es zuhause frühmorgens ist, während in der neuen Heimat schon die ersten Siestas gehalten werden.

Manche merken die Zeitverschiebung schon ab zwei, drei Stunden, bei Einigen kommt der Biorythmus damit locker klar. Aber klar, je weiter weg, sprich je mehr Zeitzonen man hinter sich legt, desto größer die Umstellung. Mehrere Zwischenstopps helfen da leider auch nicht.

Wir haben schon vieles gehört. Von vorher durchgemachten Nächten (nur bei Flügen Richtung Westen zu empfehlen übrigens), um sich im Vorfeld schon „anzupassen“ bis hin zu Anpassungstagen am Reiseziel. Was also tun, damit sich der Körper schneller an die neue Zone gewöhnt?

  • Alles entspannt angehen. Je mehr ihr euch im Vorhinein stresst und Gedanken darüber macht, desto mehr wird euch die Umstellung auch belasten. Wir sagen immer „es kommt, wie es kommt“ und damit meinen wir: Einfach mal auf euren Körper hören.

  • Flüge entsprechend buchen. Wer weiß, dass er bei Nachtflügen im Flieger kein Auge zumacht, dem sei angeraten, keine sogenannten „Red eye“ Flüge zu buchen. Wenn man dann nämlich z.B. morgens ankommt, kann der Tag schon lang werden. Wir haben oft nicht den Luxus, uns den Flug nach Flugzeiten auszusuchen, sondern müssen eher aufs Geld achten, aber am liebsten kommen wir Nachmittags oder am Abend an, da muss man nicht mehr die „Welt zerreissen“ und sich nur noch ein paar Stunden wach halten, bevor man endlich ins Bett darf.

  • Mindestens einer von uns hat die Uhr bereits schon vor Abflug auf die neue Zeitzone eingestellt und danach leben wir dann schon während des Fluges. Ob das wirklich was hilft, wissen wir nicht, aber wir bezeichnen es quasi als psychologische Kriegsführung. Wir bleiben dann eben schon mal eine oder zwei Stunden länger wach als sonst, oder gehen eben mal früher schlafen. Meistens passen sich auch das Flugpersonal und die Innenbeleuchtung des Fliegers auf den Zielort an. Wenn wir nach Osten fliegen, schauen wir, dass wir möglichst viel schlafen, nach Westen versuchen wir munter zu bleiben.

  • Uns ist egal, wie wir beim Fliegen aussehen: bequeme Kleidung, kein Make up (ja, auch ich als Nacktmull), Reisesocken (von der Oma!), Nackenkissen sind ein Muss. Bei vielen Reisen haben wir unsere Noise-Cancelling- Kopfhörer dabei, ansonsten tun es natürlich auch normale Kopfhörer oder Ohrenstöpsel.

  • Wir buchen immer den Sitz am Fenster und am Gang. Hat auch schon des Öfteren geklappt, dass der Sitz in der Mitte dann frei geblieben ist und wir etwas mehr Platz hatten. Und ansonsten hat noch immer jemand mit uns getauscht. Alternativ immer erkundigen, ob irgendwo noch eine freie Reihe zur Verfügung steht. So hatten wir z.B. schon mal jeder 4 Sitze nur für uns und konnten quasi liegend schlafen! Die Stewardessen sind da immer sehr zuvorkommend.

  • Jede Menge Wasser trinken. Die Luft im Flieger ist meistens sehr trocken. Sobald man mal die Security Kontrolle hinter sich gelassen hat, kann man auch seine Wasserflasche wieder auffüllen. Von den ganzen Kohlensäuren- Zucker- Getränken, zu denen man im Flieger oft gerne mal greift, können wir oft nur schwer und unruhig schlafen. PS.: Wir bevorzugen auch immer den Gangplatz, so muss man nicht immer alle bitten aufzustehen, wenn es dann mal drückt. Wir verzichten übrigens meistens auf alkoholische Getränke, da diese dem Körper nur noch mehr Wasser entziehen (Und hat uns übrigens beim Einschlafen auch noch nie geholfen).

  • Nicht zu viel und zu schweres Essen. Keine Ahnung wie es euch geht – Bernhard macht sich immer darüber lustig, aber ich – Melanie – glaube immer, dass wir im Flieger verhungern werden. Okay okay eigentlich nicht nur im Flieger, sondern auch im Bus, im Zug, ja sogar im Auto. Und dann esse ich alles, was mir in die Finger bekommt. Und dann geht’s mir oft nicht so gut. Nicht überraschend. Ich greife daher immer wenn möglich zur vegetarischen Variante, überlege mir, ob ich das alles wirklich mag und habe im Notfall noch gesunde Alternativen im Handgepäck. Nussmix, den ein oder anderen Proteinriegel (Müsliriegel haben zuviel Zucker!! Außerdem hilft das Eiweiß dem Körper auch etwas und wir greifen prinzipiell ungern zu Kohlehydraten im Flieger) oder Obst.

  • Sobald wir ankommen, gibt es nur mehr eine Zeit. Wir überlegen nicht, was wir zu Hause gerade machen würden. Jetlag ist eine Kopfsache, wirklich. Es hilft nichts, darüber nachzudenken, dass man daheim schon im Bett liegen würde. Das fällt einem natürlich manchmal schwer und man würde am liebsten einfach nur ins Bett fallen, aber wir versuchen, solange wie möglich dagegen zu arbeiten. Aber so schwer es auch fallen mag: Immer bis zum Abend durchhalten. Ohne Nickerchen! Vor allem die ersten Tage sind entscheidend. Je schneller man den Rhythmus intus hat, desto besser. Und da kann es schon vorkommen, dass wir die Augen kaum mehr offen halten können, aber trotzdem noch die Stadttour angehen oder eben um 10 mit offenen Augen im Bett liegen. Wir haben gegessen, als wir gar nicht hungrig waren und sind hungrig ins Bett, weil eben keiner Mitternachts noch ein halbes Hähnchen isst.

  • Jetlag ist eine psychische Sache. Kann man gar nicht oft genug erwähnen. Also: das Hirn überlisten. Wenn draußen die Sonne scheint, einfach raus gehen. Die Sonne hilft wirklich jedem. Und die frische Luft tut auch gut. Und wenn es dunkel ist, naja, muss man ja nicht extra erklären.

Viele Leute schwören ja auf Schlafmittel, damit haben wir aber keine guten Erfahrungen gemacht.

Und am Ende gilt: Einfach mal durchbeißen. Es geht uns allen gleich. Wer länger Zeit hat, kann die ersten Tage locker angehen. Für jede überflogene Zeitzone soll man übriges mit einem halben bis ganzen Tag Anpassungszeit rechnen.